Der CO2-Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils/ The carbon footprint of our digital lifestyles [deu/eng]

Jens Gröger Quelle: Öko-Institut

Jens Gröger Quelle: Öko-Institut

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Das Öko-Institut ist bekannt dafür, dass es zu wichtigen ökologischen Zukunftsfragen die richtigen Antworten kennt. Senior Researcher Jens Gröger beschäftigt sich mit dem aktuellen Thema „Nachhaltige Digitalisierung“ und hat nachgerechnet.

[Dieser Blogbeitrag erschien 2020. Inzwischen gibt es einen digitalen CO2-Fußabdruck-Rechner, bei dem jeder selbst mit aktuellen Zahlen rechnen kann: www.digitalcarbonfootprint.eu]

Wieviel CO2-Emissionen verursacht eine Google-Anfrage?

Diese beliebte Journalistinnen- und Journalisten-Frage möchte ich zum Anlass nehmen, ein paar Beispielrechnungen durchzuführen, die den CO2-Fußabdruck durch unseren digitalen Lebensstil beschreiben. Die Zahlen beruhen auf eigenen oder externen wissenschaftlichen Arbeiten zur Herstellung und Nutzung von Geräten der Informationstechnik. Die Zahlen sind teilweise mit großen Unsicherheiten behaftet, allein schon deshalb, weil sie sich durch den technologischen Fortschritt und die veränderten Konsumgewohnheiten rasant ändern und stark von den jeweiligen Rahmenbedingungen (beispielsweise der Art der Stromerzeugung) abhängig sind. Trotzdem möchte ich hier ein paar Zahlenspiele und Dreisatz-Rechnungen durchführen, um die Größenordnung des Problems zu beschreiben. Bei den Zahlen habe ich großzügig gerundet, um keine Genauigkeit vorzutäuschen, die derzeit leider nicht gegeben ist.

Vorweg zur Einordnung: Eine Bundesbürgerin oder ein Bundesbürger verursacht durch Energieverbrauch, Transport und Konsum CO2-äquivalente Emissionen (CO2e) von rund zwölf Tonnen pro Jahr. Ein klimaverträgliches Maß wären zwei Tonnen pro Erdenmensch.

 

Der CO2-Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils

Der CO2-Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils – Infografik zum Herunterladen auf Flickr. Dafür bitte ins Bild klicken.

Inzwischen hat auch das Portal Statista eine Grafik dazu erstellt:

Infografik: Der CO₂-Fußabdruck unseres digitalen Lebens | Statista

1. Herstellung digitaler Endgeräte

Die Herstellung digitaler Endgeräte, wie Smartphone, Laptop und Fernsehgerät, verursacht erhebliche Treibhausgasemissionen. Die Emissionen entstehen insbesondere durch Prozesschemikalien zur Rohstoffgewinnung und Verarbeitung sowie durch den Energieaufwand zur Halbleiterfertigung. Die Herstellung eines großen Flachbildfernsehers ist mit CO2-Emissionen von 1.000 Kilogramm verbunden [1]. Für einen Laptop werden in der Herstellung 250 Kilogramm CO2 ausgestoßen [2]. Ein Smartphone oder ein digitaler Sprachassistent (Alexa und Co.) schlagen bei der Produktion schätzungsweise mit jeweils rund 100 Kilogramm zu Buche. Bezieht man diesen Herstellungsaufwand auf die jeweils typische Nutzungsdauer, so ergeben sich jährliche CO2-Emissionen wie folgt:

Treibhausgasemissionen bei der Herstellung, bezogen auf 1 Jahr Nutzungsdauer

  • Fernseher: 200 kg CO2e pro Jahr
  • Laptop: 63 kg CO2e pro Jahr
  • Smartphone: 50 kg CO2e pro Jahr
  • Sprachassistent: 33 kg CO2e pro Jahr
  • Summe Herstellung: 346 kg CO2e pro Jahr

2. Nutzung digitaler Endgeräte

Alle digitalen Geräte verursachen zusätzlich in der Nutzungsphase, also bei uns zuhause oder im Büro, CO2-Emissionen, indem sie elektrische Energie verbrauchen. Dieser Energieverbrauch ist stark vom jeweiligen Nutzerinnen- und Nutzer-Verhalten abhängig. Die Annahmen, die ich hier getroffen habe, sind daher Abschätzungen für eine typische Nutzung. Das Fernsehgerät hat im eingeschalteten Zustand eine Leistung von 200 Watt und wird entsprechend des durchschnittlichen Fernsehkonsums eines Menschen in Deutschland vier Stunden pro Tag genutzt. Der Laptop wird bei einer elektrischen Leistungsaufnahme von 32 Watt ebenfalls vier Stunden pro Tag genutzt. Das Smartphone hängt vier Stunden täglich am Ladegerät und nimmt während dieser Zeit fünf Watt auf. Die Treibhausgasemissionen, die durch den Energieverbrauch bei der Nutzung entstehen [3], stellen sich daher wie folgt dar:

Treibhausgasemissionen in der Nutzungsphase

  • Fernseher: 156 kg CO2e pro Jahr
  • Laptop: 25 kg CO2e pro Jahr
  • Smartphone: 4 kg CO2e pro Jahr
  • Sprachassistent: 4 kg CO2e pro Jahr
  • Summe Nutzung: 189 kg CO2e pro Jahr

3. Datenübertragung

Die Besonderheit digitaler Endgeräte besteht darin, dass sie ständig Daten über das Internet übertragen. Anders also als ein Toaster oder eine Glühlampe erzeugt die digitale Technik während der Nutzung zusätzlich einen ökologischen Fußabdruck, der nicht bei uns zuhause auftritt, sondern im Internet. Die Kosten für diesen Energieverbrauch tauchen nicht unserer Stromrechnung auf. Sie werden durch die Grundgebühren für den Internetanbieter oder Streaming-Dienstleister bezahlt, zusätzlich aber auch durch den Verkauf von Daten und Werbung. Der Zusammenhang zwischen der Höhe des Energieverbrauchs in Datennetzwerken und der übertragenen Datenmenge ist sehr komplex. Auch deshalb, weil die Datenmenge permanent schwankt und die Netze auf die jeweiligen Stoßzeiten mit maximaler Datenmenge ausgelegt sein müssen. Dennoch kann man den Zusammenhang wie folgt abschätzen [4]:

Energieverbrauch = Dauer der Übertragung * Zeitfaktor + Übertragene Datenmenge * Mengenfaktor

Aus dieser Abschätzung ergeben sich unter der Annahme unterschiedlicher Übertragungsgeschwindigkeiten und Datenmengen Treibhausgasemissionen im Datennetzwerk für folgende Aktivitäten:

Treibhausgasemissionen in Datennetzwerken

  • 4 Stunden Videostreaming pro Tag: 62 kg CO2e pro Jahr
  • 10 Fotos für soziale Netzwerke pro Tag: 1 kg CO2e pro Jahr
  • 2 Stunden Sprachassistent pro Tag: 2 kg CO2e pro Jahr
  • 1 Gigabyte Backup pro Tag: 11 kg CO2e pro Jahr
  • Summe Datennetzwerk: 76 kg CO2e pro Jahr

4. Rechenzentren

Die Voraussetzung für unseren digitalen Lebensstil ist neben den Endgeräten und einem gut ausgebauten Datennetzwerk zusätzlich noch eine Rechenzentrums-Infrastruktur. Rechenzentren kann man sich als Hallen vorstellen, gefüllt mit Hochleistungscomputern, sogenannten Servern, sowie Datenspeichern, Netzwerktechnik und Klimatisierungstechnik. In Deutschland wächst die von Rechenzentren beanspruchte Fläche jährlich und hat im Jahr 2017 2,2 Millionen Quadratmeter erreicht [5]. Der elektrische Energieverbrauch in deutschen Rechenzentren betrug im Jahr 2017 rund 13 Milliarden Kilowattstunden. Bezieht man diesen Energieverbrauch auf die 33 Millionen Internet-Nutzerinnen und -nutzer, die die Bundesnetzagentur für das Jahr 2017 nennt [6], so entfallen auf jeden Internet-Anschluss knapp 400 Kilowattstunden elektrische Energie beziehungsweise 213 Kilogramm CO2-Emissionen pro Jahr.

Bleibt als große Unbekannte nur noch der Energieverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen einer Google Anfrage. Die Rechenzentren von Alphabet, der Firma hinter Google, stehen über die ganze Welt verteilt, nicht aber in Deutschland. Es ist daher zulässig, deren Emissionen zu den Emissionen deutscher Rechenzentren hinzuzuzählen. Schätzungen gehen davon aus, dass eine einzelne Google-Anfrage mit CO2-Emissionen von einem bis zehn Gramm CO2-Äquivalenten verbunden ist. Google selbst beziffert in seinem Umweltbericht 2017 seinen CO2-Fußabdruck für das Jahr 2016 mit 2,9 Millionen Tonnen CO2e und seinen elektrischen Energieverbrauch mit 6,2 Terawattstunden (TWh) [7]. Bezieht man den CO2-Fußabdruck von Google auf eine weitere unsichere Größe, die Anzahl der Suchanfragen pro Jahr [8] in Höhe von zwei Billionen (1012), so erhält man eine Zahl von 1,45 Gramm pro Suchanfrage. Kurzer Plausibilitätscheck: dies sind jährlich 260 Suchanfragen pro Bewohnerin und Bewohner der Erde. Zurück zu unserer CO2-Bilanz: Nutzen wir die Suchmaschine mit 50 Suchanfragen pro Tag, so verursacht dies CO2-Emissionen in Höhe von 26 Kilogramm pro Jahr.

Treibhausgasemissionen in Rechenzentren

  • Deutsche Rechenzentren pro Internet-Nutzer: 213 kg CO2e pro Jahr
  • 50 Google-Anfragen pro Tag: 26 kg CO2e pro Jahr
  • Summe Rechenzentren: 239 kg CO2e pro Jahr

5. Ökologischer Fußabdruck aller digitalen Aktivitäten zusammen

Zieht man nun Bilanz aus den geschätzten CO2-Emissionen unserer digitalen Aktivitäten, so wird schnell klar, warum die Anzahl der Google-Anfragen nur ein kleiner Teil des Problems ist:

Treibhausgasemissionen durch digitale Aktivitäten

  • Herstellung Endgeräte 346 kg CO2e pro Jahr
  • Nutzung Endgeräte 189 kg CO2e pro Jahr
  • Datennetzwerke 76 kg CO2e pro Jahr
  • Rechenzentren 239 kg CO2e pro Jahr
  • Summe total 850 kg CO2e pro Jahr

Die Herstellung und Nutzung von Endgeräten, die Übertragung von Daten über das Internet sowie die Nutzung von Rechenzentren verursachen pro Jahr einen CO2-Fußabdruck pro Person von insgesamt 850 Kilogramm. Dies ist bereits knapp die Hälfte des uns pro Person zur Verfügung stehenden CO2-Budgets, wenn der Klimawandel in noch erträglichen Grenzen gehalten werden soll. Nimmt man noch weitere Treibhausgasemissionen hinzu, die durch die Nutzung von weltweit verteilten Webseiten, Musik- und Videostreaming-Diensten, sozialen Netzwerken, vernetzten Haushaltsgeräten, Videoüberwachung, Big-Data-Analysen und so weiter entstehen, so summiert sich der individuelle CO2-Fußabdruck durch Informationstechnik leicht auf 1 Tonne pro Jahr oder mehr. Unser digitaler Lebensstil ist in der vorliegenden Form nicht zukunftsfähig. Selbst wenn die vorgerechneten Zahlen nur eine grobe Schätzung darstellen, so zeigen sie jedoch allein auf Grund ihrer Größenordnung, dass sowohl bei den Endgeräten als auch in den Datennetzwerken und den Rechenzentren noch erhebliche Anstrengungen unternommen werden müssen, Treibhausgasemissionen zu senken. Nur so kann die Digitalisierung nachhaltig gestaltet werden.

Jens Gröger ist Senior Researcher im Institutsbereich Produkte & Stoffströme und Experte für nachhaltigen Konsum und Produkte. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik, Umweltfreundliche Beschaffung sowie Umweltzeichen.

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Quellen

[1] Fraunhofer IZM, PE Europe (2007): EuP Preparatory Studies “Televisions” (Lot 5), Final Report on Task 5 “Definition of Base Cases”.

[2] Öko-Institut (2016): Ökologische und ökonomische Aspekte beim Vergleich von Arbeitsplatzcomputern.

[3] Umweltbundesamt (2019): Energiebedingte Treibhausgas-Emissionen.

[4] Daniel Schien, Vlad C. Coroama, Lorenz M. Hilty and Chris Preist (2014): The Energy Intensity of the Internet: Edge and Core Networks.

[5] Borderstep (2017): Rechenzentren in Deutschland: Eine Studie zur Darstellung der wirtschaftlichen Bedeutung und der Wettbewerbssituation. Update 2017. Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) (Hrsg.).

[6] Bundesnetzagentur (2019): Jahresbericht 2018.

[7] Google (2017): Environmental Report 2017 – progress update.

[8] Online Marketing (2017): Google verwaltet mindestens 2 Billionen Suchanfragen pro Jahr.

English version

The carbon footprint of our digital lifestyles

Oeko-Institut is reputed for knowing the answers to many relevant environmental questions concerning the future. Senior researcher Jens Gröger is currently working on the topic of „sustainable digitization“ and has done the maths.

How many CO2 emissions does a google query cause?

I would like to take this popular question as an opportunity to perform a few sample calculations on the carbon footprint caused by our digital lifestyle. The figures originate from our own scientific research and from external scientific sources on the production and use of information technology devices. Some of these figures are subject to great uncertainty due to rapid change in the sector resulting from technological progress and changing consumer habits. Additionally, the figures are heavily dependent on the respective framework conditions (e.g. the type of power generation). Nevertheless, I would like to make some sample calculations and use the mathematical rule of three in order to describe the magnitude of the problem. The figures have been rounded up generously in order to avoid giving a false impression of exactness.
The CO2 footprint of our digital lifestyle

Let’s start by setting a basis for discussion: A German citizen causes CO2-equivalent emissions (CO2e) of around twelve tons per year through energy consumption, transport and other consumption. A climate-friendly restriction would be to limit emissions to two tons per earthling.

1. Production of digital devices

The production of digital devices, such as smartphones, laptops and televisions, causes considerable greenhouse gas emissions. The emissions are caused primarily by process chemicals for raw material extraction and processing and by the energy required for semiconductor production. The manufacture of a large flat-screen TV, for instance, involves CO2 emissions of 1,000 kilograms [1]. For a laptop, 250 kilograms of CO2 are emitted during production [2]. A smartphone or a digital voice assistant (Alexa and Co.) are estimated to each emit around 100 kilograms during production. If this manufacturing effort is related to the typical useful life of a laptop, the following annual CO2 emissions result:

Greenhouse gas emissions of production based on a one-year utility period

  • Television: 200 kg CO2e per year
  • Laptop: 63 kg CO2e per year
  • Smartphone: 50 kg CO2e per year
  • Digital Voice Assistant: 33 kg CO2e per year
  • Total production: 346 kg CO2e per year

2. Use of mobile devices

All digital devices emit CO2 during their usage phase, whether at home or in the office, by consuming electrical energy. This energy consumption is highly dependent on the respective user behaviour. For the sake of my calculations, my estimations are based on assumed typical use. A television set has an output of 200 watts when being switched on and is used for four hours a day, corresponding to the average personal television consumption in Germany. The laptop is also used for four hours a day on average with an electrical power consumption of 32 watts. It is assumed that a smartphone is usually connected to the charger for four hours a day and consumes five watts during this time. The greenhouse gas emissions caused by the energy consumption during use [3] are therefore as follows:

Greenhouse gas emissions for utility period

  • Television: 156 kg CO2e per year
  • Laptop: 25 kg CO2e per year
  • Smartphone: 4 kg CO2e per year
  • Digital Voice Assistant: 4 kg CO2e per year
  • Total use: 189 kg CO2e per year

3. Data transmission

Digital devices are special in so far as that they constantly transmit data via the internet. So, unlike a toaster or an incandescent lamp, digital technology also generates an additional environmental footprint during use, which does not occur in our homes but on the internet. Yet, the cost of this energy consumption does not appear on our electricity bill. These expenses are instead covered through the basic charges for the internet service provider or streaming service provider and by the sale of data and advertising. The relationship between the level of energy consumption in data networks and the amount of data transmitted is very complex. This is to be traced back to permanent data volume fluctuation and to the design of the networks, which must consider the respective peak times with maximum data volume. Nevertheless, this relationship can be estimated as follows [4]:

Energy consumption = duration of transmission * time factor + amount of data transmitted * quantity factor

Deducting from this estimation and assuming different transmission speeds and data volumes, greenhouse gas emissions of the data network for the following activities are estimated as follows:

Greenhouse gas emissions in data networks

  • 4 hours of video streaming a day: 62 kg CO2e per year
  • 10 pictures for social media a day: 1 kg CO2e per year
  • 2 hours of digital voice assistance a day: 2 kg CO2e per year
  • 1 gigabyte backup a day: 11 kg CO2e per year
  • Total data networks: 76 kg CO2e per year

4. Data Processing Centres

In addition to the digital devices and well-developed data networks, a further prerequisite for our digital lifestyle is the existence of data centre infrastructure. Data centres can be pictured as halls filled with high-performance computers, so-called servers, as well as data storage, network technology and air conditioning technology. In Germany, the area taken up by data centres is growing annually, amounting to a total of 2.2 million square meters in 2017 [5], whilst the total electrical energy consumption in German data centres of the same year amounted to around 13 billion kilowatt hours. If this energy consumption is put in relation with the 33 million people that are estimated to be internet users by the Federal Network Agency, each internet connection would account for almost 400 kilowatt hours of electrical energy or 213 kilograms of CO2 emissions per year.

The only remaining unknown factor is the energy consumption and the associated CO2 emissions of a Google query. The data centres of Alphabet, the company behind Google, are spread all over the world, but not in Germany. One could therefore add their emissions to the emissions of German data centres. Estimations thereby suggest that a single Google query is to be compared to an equivalent of between one and ten grams of CO2 emissions. In Google’s Environmental Report of 2017, the company declared its own carbon footprint for 2016 to be a rate of 2.9 million tonnes of CO2e and its electrical energy consumption at 6.2 terawatt hours (TWh) [7]. If Google’s carbon footprint is calculated in relation to another uncertain figure, the total of search queries per year (two trillion) [8], the calculations show a total emission of 1.45 grams per search query. Brief feasibility check: this would equal a total of 260 search queries per inhabitant per year. Going back to our carbon footprint: If we use the search engine by making 50 search queries per day, this causes a total CO2 emission of 26 kilograms per year.

Greenhouse emissions in data centres

  • German data centres by internet user: 213 kg CO2e per year
  • 50 Google queries a day: 26 kg CO2e per year
  • Total data centres: 239 kg CO2e per year

5. Joint environmental footprint of all digital activities

By taking a closer look of the estimated CO2 emissions of our digital activities, it quickly becomes apparent that the number of Google queries is only part of the problem:

Greenhouse gas emissions of digital activities

  • Production of digital devices: 346 kg CO2e per year
  • Use of digital devices: 189 kg CO2e per year
  • Data networks: 76 kg CO2e per year
  • Data processing networks: 239 kg CO2e per year
  • Total: 850 kg CO2e per year

The manufacture and use of digital devices, the transmission of data via the internet and the use of data centres cause a total carbon footprint per person of 850 kilograms per year. This already is almost half of the CO2 budget available to us per person if climate change is to be kept within tolerable limits. If we add the further greenhouse gas emissions caused by the use of globally distributed websites, music and video streaming services, social networks, networked household appliances, video surveillance and big-data analysis and so on, the individual carbon footprint caused by information technology would easily add up to 1 ton per year or more. Hence, our digital lifestyle is not sustainable in its present form. Even if the pre-calculated figures are only a rough estimate, they still show, based on their magnitude alone, that considerable efforts still need to be made in order to reduce greenhouse gas emissions, both in terms of digital devices and in data networks and data centres. This path and no other, is the only possibility for digitisation to be made sustainable.

Jens Gröger is Senior Researcher in Oeko-Institute’s Products & Material Flows Division and an expert on sustainable consumption and products. His work focuses on information and communication technology, green procurement and eco-labelling.

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Kommentare
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  3. Benjamin

    Hallo und vielen Dank für die Zusammenstellung dieser Informationen,

    im Prinzip ist es ja klar: Je kleiner das Gerät und je länger/ weniger es verwendet werden kann, desto niedriger ist der ökologische Fußabdruck, den es hinterlässt. Kann denn aktuell eine Empfehlung in Bezug auf die zu verwendende Geräteart gemacht werden? Mir fällt es schwer, da den richtigen Weg zu gehen. Zumal ja auch Aspekte wie der softwareseitig sichere Betrieb des Gerätes eine Rolle spielen.

    Smartphone und Tablet fallen da sicher schonmal raus. Geplanter Obsoleszenz sei Dank.
    Bleiben nur noch Desktop-PC oder Laptop.
    Der Laptop fällt im Zweifelsfall aufgrund der schlechten Aufrüstbarkeit als ideales Gerät raus.
    Bliebe nur noch der Desktop-PC. Doch der belastet dann durch seinen höheren Stromverbrauch.

    Gibt es da eine Art Richtlinie, an der ich mich orientieren kann?

    Beste Grüße

    • Jens Gröger

      Hallo Benjamin,
      in der oben zitierten Studie „Ökologische und ökonomische Aspekte beim Vergleich von Arbeitsplatzcomputern für den Einsatz in Behörden“ (https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/oekologische-oekonomische-aspekte-beim-vergleich) sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass „Kompakte Desktop-Computer“ den geringsten ökologischen Fußabdruck haben. In ihnen sind Laptop-Komponenten verbaut aber trotzdem sind sie erweiterbar.
      Für den privaten Anwender gibt es auch die Möglichkeit, Gebrauchtgeräte zu beschaffen. Es gibt professionelle Wiederverkäufer, die Leasing-Rückläufer oder turnusmäßig ausgetauschte Geräte aus Unternehmen reinigen, löschen, prüfen und mit neuer Betriebssystem-Lizenz und Garantie wieder verkaufen. Da es sich bei den Computern in der Regel um professionelle Geräte handelt, sind diese gut ausgestattet und noch weitere 6-10 Jahre nutzbar. Dadurch kann der Herstellungsaufwand also weiter reduziert werden.
      Für Smartphones und Laptops gibt es übrigens das schlanke Betriebssystem LineageOS (https://lineageos.org). Damit bekommt man auch alte Android-Geräte wieder flott. Diese Geräteklasse scheidet also auch nicht grundsätzlich aus.

  4. Mathias Renner

    Vielen Dank Herr Gröger für den tollen Beitrag. Ich habe Ihren Beitrag im Forum der Bits & Bäume Bewegung mit andiskutiert. Schauen Sie gerne vorbei, wenn sie dort mitdiskutieren möchten zum Schnittstellen-Thema „Ökologie & Digitalisierung“: https://discourse.bits-und-baeume.org/t/zahlen-fakten-ueber-it-nachhaltigkeit/168/3

    Es entsteht in diesem Kontext auch gerade eine Präsentation. Ihre tolle Übersicht ist jetzt auch in der Präsentation 🙂 Wenn Sie noch mehr spannende und leicht veständliche Fakten haben, würde ich mich über einen Austausch freuen! Gern direkt oder auch im Forum. Wir von Bits & Bäume möchten diese Themen unter die breite Bevölkerung bringen.

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  10. Dr. Bernd Sonne

    Hallo Herr Gröger,
    Vielen Dank für Ihren ausführlichen Beitrag. Als Physiker (i.R.) bin ich immer an genauen Betrachtungen interessiert. Leider findet man in den Medien kaum Hinweise, was man als normaler Nutzer für die Umwelt tun kann, insbesondere wenn Politiker i.d.R. nur die halbe Wahrheit sagen. Auch ist es sehr schwer, alle Zahlen nachzuvollziehen. Dazu muss man schon selbst vom Fach sein. Wenn Deutschland nur zu 2% (?) an der Weltklimaerwärmung beteiligt ist, dann scheint das nicht viel zu sein. Also kann man hier ruhig so weiter leben. Sollen doch andere erst einmal anfangen. So denken viele. Umgekehrt sind radikale Methoden einiger Umweltschützer auch nicht sinnvoll, da die Folgeschäden nicht beachtet werden. Solange man nicht bereit ist, sich ohne Vorbehalte für ein sinnvolles Konzept zusammenzusetzten, solange wird leider nicht viel passieren.
    Ein anderes Thema: Ich habe bei der RKI-Statistik über Corona viele schwere Fahler entdeckt, über die aber kaum öffentlich gesprochen wird, diskutiert überhaput nicht. Wenn es Sie interessiert, schreiben Sie mir gerne.

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  13. Elmar Borgmeier

    Interessante Zusammenstellung! Insbesondere der Anteil digitaler Assistenten hat mich überrascht, den hätte ich viel niedriger erwartet.

    Im Ergebnis kommen Sie auf satte 7% des CO2-Fußabdrucks, der von IT-Geräten stammt!
    Allerdings ist da auch die gesamte IT eingerechnet, wenn ich es richtig sehen. Nicht nur der Teil, auf den mal als Einzelperson Einfluss hat. Als Beispiel: In den RZs läuft ja viel Unternehmenssoftware, mit denen Unternehmen u.a. ihre Exportproduktion steuern. Daran sind deutsche Konsumenten in keiner Weise beteiligt und sie können auch nichts daran ändern.

    Deshalb darf man die Unternehmen nicht aus der Verantwortung entlassen, die Software ressourcenschonend zu entwickeln. Verbraucher können nicht alles retten …

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  18. Jens Gröger

    Dass unser digitaler Lebensstil mit Umweltbelastungen verbunden ist, scheint viele zu überraschen. Wo die Endgeräte doch so klein und smart sind und wir nichts weiter tun, als über glänzende Oberflächen zu streichen. Aufgrund des großen Interesses an dem Thema haben wir einen kleinen und einfach zu bedienenden Online-Rechner erstellt, mit dem sich jede und jeder seinen persönlichen digitalen CO2-Fußabdruck selbst berechnen kann. Probieren Sie es selbst: https://www.digitalcarbonfootprint.eu/

    The fact that our digital lifestyle is associated with environmental impacts seems to be surprising to many. Although the devices are so small and smart and we do nothing more than swipe over shiny surfaces. Due to the great interest in the topic, we have created a small and easy-to-use online calculator that anyone can use to calculate his or her personal digital carbon footprint. Try it yourself: https://www.digitalcarbonfootprint.eu/?en

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  21. Katrin Lowitz

    Guten Tag Herr Gröner,
    Danke für die Zusammenstellung. Haben Sie bei der Ermitltung der CO² Emissionen auch die Herstellung der Gebäude und Technik der digitalen Geschäftsmodelle eingerechnet, sowie die damit einhergehenden Tranpsortemissionen?

    Viele Grüße
    Katrin Lowitz

    • Jens Gröger

      Liebe Frau Lowitz,
      die Herstellung der IT-Geräte inklusive Rohstoffgewinnung, Transport, Montage, Betrieb und Entsorgung sind berücksichtigt. Die Gebäude sind dagegen nicht enthalten. Gebäude haben deutlich längere Lebenszeiten als die Geräte, typischerweise 40 Jahre. Dadurch verteilt sich deren Herstellungsaufwand auf einen langen Zeitraum und sie fallen bei der Ökobilanz nicht mehr so sehr ins Gewicht. Mehr zur Methodik können Sie gerne hier nachlesen: https://www.oeko.de/publikationen/p-details/digitaler-co2-fussabdruck
      Viele Grüße
      Jens Gröger

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  24. Franz Rainer

    Sehr geehrter Herr Gröger,

    auch ich möchte mich für die informative Zusammenstellung bedanken.

    Ich habe eine Frage zur Herkunft einer darin genannten Zahl: Woher stammen die „zwei Tonnen“ als „klimaverträgliche Maß an Emissionen pro Erdenmensch?“

    Vielen Dank für einen Hinweis dazu.

    Beste Grüße

  25. Jens Gröger

    Lieber Herr Rainer,
    die 2 Tonnen waren der Diskussionsstand des Pariser Klimaschutzabkommen im Jahr 2015 zur Erreichung des 2 Grad-Ziels. Tatsächlich haben wir keine jährliche Menge, sondern ein Gesamtbudget, das bis zum Jahr 2050 maximal emittiert werden darf. „Ab 2050 dürften nur noch die angenommenen unvermeidbaren Restemissionen in der Landwirtschaft, in der Indus­trie und in der Abfall­ und Abwasserwirtschaft weiter­hin ausgestoßen werden, unter der Voraussetzung, dass sie durch entsprechende negative Emissionen kompen­siert werden.“ (https://dserver.bundestag.de/btd/19/205/1920590.pdf) Da wir die letzten Jahre deutlich mehr emittiert haben, als der Minderungspfad vorgesehen hatte, ist der maximal zulässige Jahreswert zwischenzeitlich gefallen. Das Umweltbundesamt schreibt jetzt: „Klimaverträglich wäre ein weltweiter Pro-Kopf-Ausstoß von unter 1 Tonne CO2e.“ https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-hoch-sind-die-treibhausgasemissionen-pro-person
    Viele Grüße
    Jens Gröger

  26. Stefan

    Hallo & herzlichen Dank für die detaillierten Informationen. Ich arbeite mich aktuell in das Thema Nachhaltigkeit für ein sehr komplexes, hochverfügbares Rechenzentrum im Finanzdienstleistungssektor ein. Ich frage mich, wie sich die dargestellten Ergebnisse aus dem Consumer-Bereich auf Enterprise- bzw. High Performance Komponenten – speziell im Netzwerkbereich – übertragen lassen.
    Es scheint sehr schwierig zu sein, über Hersteller wie Cisco, HP, Huawei, Avaya, Brocade etc. an Informationen zum Carbon Footprint der Herstellung zu gelangen. Außerdem fehlt oft eine Darstellung der Berechnung, um die Parameter der Nutzung im Rechenzentrum entsprechend adjustieren zu können.
    Für Tipps zur Herangehensweise, Quellen oder Ansprechpartner wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüße.
    Stefan

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  38. Hannes Hofer

    Vielen Dank für den guten Beitrag.

    Interessant wäre auch die Frage, wieviel CO2 gespart werden würde, wenn wir auf das Gendern im Internet verzichten würden, wie von der ganz überwiegenden Mehrheit gewollt. Nutzer statt Nutzerinnen und Nutzer PP. spart einiges an Speicherkapazität, von der besseren Lesbarkeit mal ganz abgesehen

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