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Das Öko-Institut bei der #COP26: Aufgaben und Informationen

Von 31. Oktober bis 12. November 2021 findet die UN-Klimakonferenz COP26 statt, in Glasgow Schottland. Expert*innen des Öko-Instituts sind im Verhandlungsteam mit dabei.

Anke Herold: Thema Transparenz und Berichterstattung

Lorenz Moosmann: Thema Transparenz und Berichterstattung

Dr. Lambert Scheider: Internationale Kohlenstoffmärkte und Emissionshandel,

im Portrait vom Tagesspiegel Background Energie und Klima, veröffentlicht im Blog

1. Medienberichte

Global CO2 markets after COP26

: Dr. Lambert Schneider im Gespräch (Podcast Montel Weekly, 19.11.2021)

 

Alles nur „Blablabla“? Wie sinnvoll sind Klimagipfel wirklich?

: Anke Herold im Gespräch über die COP26 (Podcast Handelsblatt Green, 16.11.2021)

 

 

Was Wissenschaftler zum Klimapakt von Glasgow sagen

: Die Finanzierungszusagen an die Entwicklungsländer wertete auch Anke Herold als positiv. Die Wissenschaftlerin leitet das unabhängige Öko-Institut e.V. in Berlin. Sie sagte: »Wenn man sich vor Augen führt, dass die Bundesregierung in Deutschland in diesem Jahr 30 Milliarden Euro für die Schäden der Überflutungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt hat, dann wird deutlich, dass 100 Milliarden US-Dollar für alle Entwicklungsländer für Emissionsminderung, Anpassung und Klimaschäden den Finanzierungsbedarf ganz sicher noch nicht ausreichend decken.« Es werde schwierig, die Einhaltung aller Zusagen zu kontrollieren. Vereinbart ist nun, dass sich die Staaten alle zwei Jahre den Fragen der anderen Staaten zur Umsetzung der Beschlüsse stellen. »Damit gibt es künftig einen Prozess, der die Umsetzung kontrolliert. Allerdings kann kein internationales Abkommen der Welt eine unwillige Regierung dazu zwingen, den Ausstieg aus den fossilen Energien durchzusetzen. Diese Regierungen können auch künftig nur sinnbildlich an den Pranger gestellt werden«, sagte Herold. (Spiegel, 15.11.2021)

 

COP26. Ein erster wichtiger Schritt bei der weltweiten Schifffahrt

Deutschland und rund 20 andere Länder haben in Glasgow erklärt, sich für klimaneutrale Schifffahrt einzusetzen. Ein kleiner, aber sehr wichtiger erster Schritt, erklärt Martin Cames vom Berliner Öko-Institut. (Deutschlandfunk, 15.11.2021)

 

Kommentar: Glasgow gibt dem weltweiten Emissionshandel eine zweite Chance

: Zumindest dieses Problem scheinen die Länder jetzt auf der Klimakonferenz von Glasgow gelöst zu haben. "Ein sehr wichtiges Ziel konnte erreicht werden: Alle Länder müssen ohne Ausnahme eine Doppelzählung von Emissionsminderungen vermeiden", sagte Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik am Öko-Institut, gegenüber dem Science Media Center. "Genau dagegen hatte sich Brasilien in den vergangenen Jahren mit Händen und Füßen gewehrt. In Glasgow hat sich Brasilien bewegt und konstruktiv eingebracht." (Heise, 15.11.2021)

Klima-Forscher begrüßen verbindliche Regeln für Emissionshandel

So sei es nach jahrelangen Verhandlungen in Glasgow endlich gelungen, unter anderem "Regeln für den internationalen Emissionshandel zwischen Staaten" zu verabschieden, lobt Dr. Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik am Berliner Öko-Institut. Indem sich alle Länder ohne Ausnahmen verpflichtet haben, eine "Doppelzählung von Emissionsminderungen" zu vermeiden, sei ein sehr wichtiges Ziel erreicht worden, so Schneider: "Mit dem neuen Regelwerk müssen alle übertragenen Emissionszertifikate bilanziert werden, ähnlich wie bei einem Bankkonto." Allerdings sei der Kompromiss damit erkauft worden, dass Klimaschutzprojekte und Zertifikate aus dem Kyoto-Protokoll von 1997 in das Pariser Übereinkommen überführt werden sollen. Unter anderem nach Berechnungen des Berliner Öko-Instituts könnte das die Bemühungen zum Klimaschutz um mehrere Milliarden Tonnen CO2 untergraben. (MDR Wissen, 15.11.2021)

 

„Wichtiger Schritt, aber nicht genug“

Auch die Ergebnisse zum internationalen Emissionshandel seien gemischt zu beurteilen, erklärt Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik am Öko-Institut e.V. in Berlin. Er war Teil des EU-Verhandlungsteams in Glasgow: „Ein sehr wichtiges Ziel konnte erreicht werden: Alle Länder müssen ohne Ausnahme eine Doppelzählung von Emissionsminderungen vermeiden. Genau dagegen hatte sich Brasilien in den vergangenen Jahren mit Händen und Füßen gewehrt.“ Letztlich sei aber immer noch entscheidend, wie sehr sich die Länder in Zukunft an die neuen Regeln halten werden. (ORF, 15.11.2021)

Ein Sieg wie eine Niederlage:

Die Ergebnisse seien “gemischt zu bewerten“, sagt Lambert Schneider vom Öko-Institut, der für die Europäische Union mitverhandelt hat. 

(taz, 14.11.2021)

Kriegt die Weltgemeinschaft noch die Kurve?

Anke Herold im Gespräch über die COP26 (Deutshclandfunk Kultur, 12.11.2021)

COP26: Has this year's climate conference been a success?

: "We see quite good pledges in the long term, but insufficient action in the short and medium term. And there I think the parties here need to come up with increased nationally determined contributions on the shorter timescale and policies that are really able to implement those ambitious goals," said Herold, who was lead author on several reports for the Intergovernmental Panel on Climate Change and now heads German environmental think tank Öko-Institut. (Deutsche Welle, 12.11.2021)

Wie werden Schiffe und Flugzeuge endlich sauber?:

 

»Zwar stimmen dort offiziell Regierungen über Maßnahmen ab, aber Vertreter beider Sektoren haben einen großen Einfluss und schreiben teils sogar die Texte, die zur Abstimmung vorgelegt werden«, sagt Martin Cames vom Öko-Institut. Zwei Jahrzehnte lang herrschte fast Stillstand. (Spiegel, 12.11.2021)

 

Anke Herold im Studiogespräch in der Aktuellen Stunde über die Weltklimakonferenz (WDR, 7.11.2021)

Neues Scheunentor für Missbrauch oder Kooperations-Instrument? Interview zum Artikel 6 des Pariser Übereinkommens: Lambert Schneider im Interview (Rosa-Luxemburg-Stiftung, 3.11.2021)

 

"Es ist unglaublich frustrierend, immer wieder von vorne anzufangen"

Anke Herold im Interview über Klimapolitik (Zeit online, 1.11.2021)

Klimakonferenzen sind meist enttäuschend – aber sinnvoll

: Anke Herold im Gespräch mit Liane von Billerbeck (Deutschlandfunk Kultur, 1.11.2021)

Dieser lebensfreundliche Planet steht auf dem Spiel

: "Bisher gibt es ein zweigeteiltes System zwischen Industrie- und Entwicklungsländern", sagt Anke Herold, Geschäftsführerin des Öko-Instituts, die in Glasgow über die Transparenzrichtlinien verhandeln wird. Die Industrieländer seien verpflichtet, jährlich umfassend "mit 75 Tabellen und Erklärungen" zu informieren. Die neuesten Emissionszahlen Chinas aber seien aus dem Jahr 2014, Saudi-Arabien habe im vergangenen Jahr Zahlen aus 2012 gemeldet. (Zeit online, 31.10.2021)

Heißes Thema für den Weltklimagipfel: CO2-Kompensation

: ... Für die soll es endlich klare Regeln geben, erwartet Lambert Schneider vom Öko-Institut und Mitglied des EU-Verhandlungsteams in Glasgow: "Es wird in jedem Fall einen Zertifikatemarkt geben für den Handel zwischen Ländern und mit allergrößter Wahrscheinlichkeit können auch Unternehmen oder private Akteure diese Zertifikate kaufen." (BR24, 30.10.2021)

Planet auf dem Verhandlungstisch: … EU-Verhandler Lambert Schneider hält indes die Bedeutung des grenzüberschreitenden Zertifikatehandels für überschaubar: „Ich glaube nicht, dass es in Zukunft einen sehr großen internationalen Kohlenstoffmarkt geben wird“, sagt er. „Denn viele Staaten, etwa die EU, wollen ihre Ziele aus eigener Kraft erreichen.“ Länder wie Australien, Japan und Kanada zeigten zwar Interesse. „Wenn man das alles zusammenzählt, kommen bei einem grenzüberschreitenden CO2-Handel aber keine riesigen Summen heraus.“ (Migazin, 27.10.2021)

Staying true to the Paris Agreement could hobble booming carbon offset market

: … Negotiations in Glasgow will focus on the inter-state trade of carbon credits, but since “corresponding adjustments” are a big issue here too, whatever will be decided will influence the voluntary market, Lambert Schneider from the Öko-Institut said. … (Clean Energy Wire, 26.10.2021)

‘Chess game’ as negotiators seek elusive carbon market deal at Cop26: … “The question is how many loopholes will a deal have and how long will these loopholes last for,” said Lambert Schneider, a carbon market expert at the Germany-based Öko-Institut.” (Climate Home News, 26.10.2021)

 

2. Unsere Veröffentlichungen zur COP26

The potential impact of transitioning CDM units and activities to the Paris Agreement This slide deck, prepared with NewClimate Institute, includes new estimates of the CDM supply potential under the options considered in Article 6 negotiations. 

Analysis of options for determining OMGE, SOP and Transition within Article 6. Implications of policy decisions for international crediting under the Paris Agreement This report, prepared with Climate Analytics and NewClimate Institutes, explores the potential quantitative implications of different policy choices on three key unresolved issues in Article 6 negotiations: achieving an overall mitigation in global emissions (OMGE), collecting a share of proceeds (SOP) for adaptation and the transition of the Clean Development Mechanism into the Paris Agreement.  

Double counting and the Paris Agreement rulebook

This article, published in Science and written by researchers from five continents, summarizes the main discussions on avoiding double counting under Article 6 of the Paris Agreement. 

Averaging or multi-year accounting? Implications for environmental integrity of carbon markets under Article 6 of the Paris Agreement

This paper assesses the environmental integrity implications of the two main options – averaging and multi-year approaches – for accounting for internationally transferred mitigation outcomes  under Article 6 of the Paris Agreement. 

Outside in? Using international carbon markets for mitigation not covered by nationally determined contributions (NDCs) under the Paris Agreement

This paper, published open access in Climate Policy and co-authored by Stephanie La Hoz Theuer, Andrew Howard and Kelley Kizzier, analyses one of the contentious issues in international negotiations on Article 6: whether and under which conditions mitigation outcomes that are not covered by the scope of NDCs should be eligible for international transfer and use by another country to achieve its NDC.

Designing Governance Structures and Transactional Documentation for Mitigation Outcome Transactions under Article 6 of the Paris Agreement

This report, prepared for Global Green Growth Institute, aims to assist host countries in creating the governance frameworks needed to make decisions on the engagement in international carbon market transactions under Article 6 of the Paris Agreement.

3. Side-events 

Oeko-Institut is co-organizing or participating in a number of side-events at and around COP26: 

Carbon markets & net-zero: trends and prospects in the domestic, international and voluntary markets

4 November 2021, 14:30 - 15:30 GMT

EU pavilion Scottish Event Campus, Exhibition Way, Glasgow G3 8YW

Register here to access virtual livestream: www.cop26eusideevents.eu/ 

Important considerations and capacity building to implement the Article 6.4 mechanism

4 November 2021, 16:00 – 17:00 GMT

EU pavilion Scottish Event Campus, Exhibition Way, Glasgow G3 8YW

Register here to access virtual livestream: www.cop26eusideevents.eu/

Transparent Monitoring: Official launch of our project on Transparent Monitoring at the Global Landscapes Forum Launchpad, funded by Germany’s International Climate Initiative

5 November 2021, 13:00 – 13:45 GMT

The event will be purely digital. Please register here to participate.

Fair and equitable REDD+ finance and benefit sharing mechanisms for climate goals and justice

11 November 2021, 11:30—12:45 GMT, Room Lomond

Scottish Event Campus, Exhibition Way, Glasgow G3 8YW

Destination carbon neutrality - Policies for decarbonisation of aviation and maritime transport

12 November 2021, 13:00 – 14:00 (GMT)

EU pavilion Scottish Event Campus, Exhibition Way, Glasgow G3 8YW

Register here to access virtual livestream: livestream: www.cop26eusideevents.eu/

4. Ein Blick zurück: Der Weg zur COP26

Ein wichtiger Grundstein für den weltweiten Klimaschutz wurde 1992 durch die Unterzeichnung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen von 154 Staaten und der Europäischen Union gelegt.

Darauf folgte 1995 die erste COP – die Conference of the Parties – auf Deutsch die Vertragsstaatenkonferenz in Berlin. In dieser wurde erstmals durch 160 Vertreter der Staaten über die konkrete Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen diskutiert – mit dem Ziel, die Bedingungen aus der Klimarahmenkonvention festzuschreiben. Ein völkerrechtlich bindendes Resultat wurde jedoch noch nicht erzielt.

Zwei Jahre später, auf der COP3 erfolgte der zweite Meilenstein in der internationalen Klimapolitik – das Kyoto-Protokoll. Erstmals einigte man sich auf rechtsverbindliche Begrenzungs- und Reduzierungsverpflichtungen für Industrieländer. Das Protokoll wurde von 191 Staaten unterschrieben, nur die USA hat es bis heute nicht ratifiziert und Kanada trat 2013 wieder aus.

Im Jahr 2015 wurde im Rahmen der 21ten COP das Pariser Übereinkommen angenommen – in diesem verpflichten sich alle Staaten darauf, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen und möglichst 1,5 Grad zu erreichen. Im Unterschied zum Kyoto-Protokoll, legt unter dem Pariser Abkommen jedes Land selbst fest, mit welchen Klimazielen es zu dem gemeinsamen Ziel beitragen wird. Dies Ziele werden in den sogenannten Nationally Determined Contributions, den NDCs, an die Welt bekanntgegeben. Allerdings reichen die bisherigen Verpflichtungen nicht aus, den Temperaturanstieg in dem angestrebten Ausmaß zu begrenzen. Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde die ursprünglich für Herbst 2020 geplante Klimakonferenz um ein Jahr verschoben.

Die COP26 findet vom 31. Oktober bis 12. November 2021 im schottischen Glasgow statt. Die bisher getroffenen Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen sind noch nicht genug, um die Ziele des Pariser Übereinkommens zu erreichen.

Sind internationale Klimaverhandlungen überhaupt sinnvoll und wird die 26te Vertragsstaatenkonferenz eine konsequente Veränderung bringen? Diese Frage beantwortet Anke Herold im Podcast. Hier geht es zum Podcast: Was bringen internationale Klimaverhandlungen?

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