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FÖJ forscht

Mona und Rachel haben ihr FÖJ am Öko-Institut gemacht und ein kleines Forschungsprojekt selbst durchgeführt. Hier stellen sie ihre Ergebnisse vor.

„Wie sehr hat für Erstwähler*innen der Bundestagswahl 2021 der Klimaschutz eine Rolle bei der Wahlentscheidung gespielt?“ Hier stellen sie ihre Ergebnisse vor.

Wir haben zuerst eine Online-Umfrage konzipiert. Den Link zur Umfrage haben wir besonders in unserem näheren Umfeld verbreitetet: unter Absolvent*innen des Freiwilligen Ökologischen Jahrs und in Fridays for Future-WhatsApp-Gruppen. Das bedeutet, dass es eine Verzerrung der Umfrage gibt, da diese Menschen sich natürlich eher für Umwelt interessieren. Für uns war das aber der naheliegendste Weg, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Durch eine Verbreitung in allen Jungparteien versuchten wir ein breiteres Spektrum an Meinungen abzubilden. Insgesamt haben 262 Personen teilgenommen.

Grundinformationen: Mehr Frauen, mehr ländlich

Unsere ersten Fragen ermittelten Grundinformationen wie die Geschlechterverteilung oder das Stadt-Land-Verhältnis unter den Teilnehmenden. An der Umfrage nahmen 61 Prozent Frauen, nur etwa 35 Prozent Männer und 4 Prozent nicht binäre Menschen teil.

Der Großteil der Teilnehmenden (56 Prozent) bezeichnete seinen Wohnort als eher ländlich.

Bias bei der Stimmenverteilung

Mit etwa 53 Prozent hat die Mehrheit der Teilnehmenden die Partei Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Am zweitmeisten wurde Die Linke mit etwa 11 Prozent gewählt. Dies zeigt eine Verzerrung im Vergleich mit der Realität – ein sogenanntes Bias. Denn bei der Bundestagswahl schaffte Die Linke nicht die 5-Prozent-Hürde.

Die FDP, welche laut Infratest dimap mit 21 Prozent die zweitstärkste Kraft unter den 18- bis 24-jährigen Wähler*innen geworden ist, wurde unter den Teilnehmenden unserer Umfrage mit nur etwa 9 Prozent gewählt. Dies verdeutlicht den Bias erneut. Außerdem wählten etwa 9 Prozent der Teilnehmenden Kleinparteien, wie etwa die ÖDP, die Tierschutzpartei oder Die Partei, welche es auch alle nicht in den Bundestag schafften.

Welches Thema die Wahlentscheidung am meisten beeinflusst hat

Um unsere Fragestellung beantworten zu können, haben wir gefragt, welches Thema die Wahlentscheidung der Teilnehmenden am meisten beeinflusst hat. Dabei stimmten 141 Teilnehmer*innen für die Klimakrise. Aufgeschlüsselt nach Parteipräferenz, war für 82 Prozent der Grünen-Wähler*innen die Klimakrise wahlentscheidend, für 41 Prozent der „Sonstige“-Wähler*innen und für 21 Prozent der Wähler*innen von Die Linke. Bei den übrigen Parteien waren es unter 20 Prozent.

Da besonders viele Grünen-Wähler*innen an der Umfrage teilnahmen, könnte es sein, dass die Befragten die Wichtigkeit der Klimakrise höher einschätzen als es die Gesamtheit der Erstwählenden in Wahrheit tun.

Welcher Politikbereich den Klimawandel am ehesten aufhalten kann

Am Ende wollten wir wissen, in welchem Bereich der Politik die Teilnehmenden das größte Potenzial sehen, den Klimawandel aufzuhalten. Wir gaben den Teilnehmer*innen hierbei die Möglichkeit, ihre Antwort in einem freien Textfeld zu beantwortet. Wir ordneten die Antworten in Themenbereiche, um einen besseren Überblick zu erhalten. Am häufigsten wurde der Bereich Energie genannt.

Besonders erstaunt waren wir, dass zwar 90 Prozent der Teilnehmenden Müll trennen, aber nur 29 Prozent zuhause Öko-Strom beziehen. Es könnte sein, dass viele, die noch bei den Eltern wohnen, gar nicht wissen, welchen Strom sie beziehen und deswegen Nein angegeben haben. Das ist besonders überraschend, da die Mehrzahl das größte Potenzial den Klimawandel aufzuhalten im Bereich Energie sieht.

Für die Unterstützung unseres Projektes möchten wir uns bei Cristina, Marion, Ilka, Carola, Marvin, Anette, Clara und bei der Geschäftsführung insbesondere bei Anke herzlichst bedanken. Unser Dank gilt auch allen Teilnehmenden und allen, die unsere Umfrage weitergeleitet haben.

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